Christiane Fruht, M.A., Selbstständige Kommunikationstrainerin und -beraterin

Auch Sie sind erfolgreich. Wenn Sie es wollen.

Christiane Fruht, M.A.
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Christiane Fruht

// ERFOLGSDIALOGE //

„Auch Sie sind erfolgreich. Wenn Sie es wollen.”

INFO » Fruht-Post » Fruht-Post Ausgabe I/2010

Scherben zu Gold

Editorial

„Das Leben ist das, was geschieht, während wir andere Pläne machen", sagte einmal John Lennon und schließt damit vielleicht auch unsere Wankelmütigkeit ein, wenn es um berufliche Entscheidungen und Fortkommen geht. In diesem Lebensbereich scheinen wir uns oft selbst im Weg zu stehen. Und schlimmer noch, wir verleugnen vermeintliche Schwachpunkte im Lebenslauf, die eigentlich als Stärken interpretiert werden könnten. Mehr dazu lesen Sie in der Rubrik „wirklich interessant". `Das Allergie-Modell` in meinem „persönlichen Tipp" bringt Ihnen näher, wie Sie von Menschen profitieren, gegen die Sie eher Abneigung statt Sympathie empfinden. Und nach diesem ersten kommt der zweite Schritt der Annäherung an herausfordernde Mitmenschen. Im „Knigge-Tipp" finden Sie die Strategie für einen erfolgreichen Restaurantbesuch mit eben solch einer Person.

Wirklich interessant

Lebenslang lehrt das Leben

Die Ecken und Kanten, Brüche und Scherben sind es, die dem Leben die Würze verleihen. Das gilt privat wie beruflich. Ein Bekannter erzählte mir letztens, welche Ungerechtigkeiten ihm in seinem Unternehmen widerfahren. Er wolle sich jetzt selbstständig machen. Konkrete Pläne und die finanziellen Mittel seien vorhanden. „Dann nimm gleich am Montag Deine Kündigung mit", so meine provokative Reaktion auf sein Klagen. „Naja, ich bleibe noch ein bisschen, will ja einen ordentlichen Lebenslauf haben". Mit diesem Satz wären wir beim Thema.

Einen erfüllten Lebenslauf kennzeichnen Höhen und Tiefen. Skurrile Aushilfsjobs und schwächere Lebensabschnitte werden zu Gunsten des perfekten Lebenslaufes allerdings oft verschwiegen. Dabei vermitteln diese meist besonders intensive Erfahrungen. Einige Beispiele? Wann kann man besser lernen offen auf Leute zu zugehen, als bei einem Promotionjob, bei dem massenhaft Wildfremde für ein Produkt begeistert werden sollen. Wie lässt sich zeitliche Flexibilität und körperliche Belastbarkeit besser Erfahren als beim Zeitungsaustragen vor dem eigentlichen Job? Wie viel Motivation braucht es, um während einer erwerbslosen Phase ehrenamtlich zu arbeiten? Lernt man irgendwann besser zu haushalten, als mit Hartz IV-Bezügen? Der Manager eines Versicherungsunternehmens war irgendwann mal gezwungen selbst „Klinken putzen" zu gehen. Toll! Wenn heute von Uniquability, Selbst-PR, der Marke ICH etc. gesprochen wird, sind genau diese Abweichungen von der Norm Ihre persönlichen Trümpfe. Etwas lief nicht so wie Sie es sich eigentlich vorgestellt hatten? Na und. Das Positive an dem Erlebten ist, dass Ihre Erfahrungen Sie authentisch und besonders erscheinen lassen.

So werden Sie als Selbstständiger, Jobwechsler, Quer-, Ein- oder Aussteiger zu dem Alchemisten Ihres Erfolgs:

  1. Schreiben Sie Ihren Wunschberuf, -kunden, -auftrag auf.

  2. Überlegen oder recherchieren Sie, welche Kompetenzen, Stärken, Fähigkeiten Sie für dieses Ziel benötigen.

  3. Erstellen Sie Ihren persönlichen Lebenslauf, indem Sie alles auflisten, was Sie beruflich und privat schon gemacht haben.

  4. Schreiben Sie zu jeder einzelnen Beschäftigung auf, welche Kompetenzen, Stärken, Fähigkeiten Sie dort erworben, ausgebildet, gefestigt haben.

  5. Schlagen Sie jetzt den Bogen: Wie dienen die Kompetenzen aus Ihren bisherigen Beschäftigungen der gewünschten Aufgabe, Job, dem Auftraggeber?

Argumentieren Sie aktiv, auch und besonders mit den ungewöhnlichen Passagen Ihres Lebenslaufes. Stellen Sie Verbindungen her, zwischen den Kompetenzen die Sie erworben haben und jenen, die für die Wunschbeschäftigung notwendig sind.
Und jetzt machen Sie aus Ihrem Werdegang Gold und vergessen dabei die Scherben nicht!

Mein persönlicher Tipp

Das Allergie-Modell 1

Lassen Sie mal den Blick zu den Kollegen schweifen. Gehen Sie gedanklich durch die Flure des Büros. Welcher Kollege bringt Sie durch sein Denken oder Handeln auf die Palme? Von wem fühlen Sie sich eingeschränkt, weil er Ihre Ideen ausbremst oder permanent neue hat? Detailverliebt ist oder immer schnell macht und Wichtiges übersieht? Weil er besonders insistiert oder seine Fähnchen in den Wind hängt? Wer fordert Ihnen mehr Toleranz ab: Realisten oder Visionäre? Chaoten oder Strukturierte? Stille oder laute Leute?

Freuen Sie sich über diese! Denn Menschen, die Sie auf die Palme bringen, zeigen Ihnen, wo Ihr nächstes persönliches Wachstum stattfindet kann. Wie diese Entwicklung funktioniert, zeigt das Allergie-Modell.

Das Allergie-Modell
Das Allergie-Modell (zum Vergrößern anklicken)

Gebrauchsanweisung:

1. Definieren Sie ein für Sie typisches und wichtiges Eigenschaftsmerkmal. Schreiben Sie es in das Feld „Stärke".
Beispiel: kreativ, spontan (Wenn ich eine größere Aufgabe vor mir habe, fange ich dort an, wo es mir Spaß macht und sehe, wie sich das Ganze entwickelt.)

2. Was würde passieren, wenn Sie es mit dieser Ihnen wertvollen Eigenschaft übertreiben? Was ist die Nebenwirkung? Schreiben Sie diese Befürchtung in das Feld „Stolperstein".
Beispiel: Chaos (Bei großen Projekten verliere ich manchmal den Überblick. Wenn ich nicht oft in Stimmung war zu arbeiten, dann schaffe ich Termine nicht.)

3. Was gilt es für Sie zu lernen, um diesen Stolperstein unter Kontrolle zu behalten? Sich vielleicht sogar in diesem Punkt weiter zu entwickeln? Schreiben Sie dieses in das „Lernfeld".
Beispiel: etwas Planung und Struktur (Vielleicht wäre etwas Struktur beim Bearbeiten von größeren Aufgaben doch ganz hilfreich. Davon würde ich sicher profitieren.)

4. Wenn Sie zuviel von dem hätten, was Sie sich beim Lernfeld wünschen, wie würden Sie sich verhalten? Tragen Sie prägnante Punkte in das Feld „Allergie" ein.
Beispiel: Kontroll-Freak (Ich würde mich nur in festen Strukturen wohl fühlen, sämtliche Angelegenheiten vorsorglich und genau regeln, den Dingen detailliert auf den Grund gehen. Wäre weniger offen für spontane Entscheidungen.)

Sind Sie bei dem Verhalten des Menschen angekommen, der Sie einschränkt oder auf die Palme bringt? Wunderbar. Dann ändern Sie nun Ihren Blick auf diese Person, denn sie hat etwas zu bieten, was Sie nicht haben. Daher sollten Sie das Feedback dieses Menschen schätzen, sich von deren Denke sogar „eine Scheibe abschneiden", etwas von ihr Lernen. Begegnen Sie besonders den Mitmenschen mit Wertschätzung, deren Denk- und Verhaltensweisen sich Ihnen zunächst nicht erschließen. Vermutlich haben Sie selbst an dieser Stelle einen blinden Fleck, dessen Ausleuchtung sich für Ihre persönliche Entwicklung lohnt. Machen Sie aus den Scherben der Verschiedenheit im Kollegenkreis Gold.

Wenn Sie erfahren möchten, wie Sie ticken und mehr Verständnis dafür haben wollen, wie andere funktionieren, empfehle ich den Golden Profiler of Personality.

Knigge-Tipp

Ihre Allergie gegen einen Mitmenschen können Sie besonders prächtig heran züchten, wenn Sie ihn, ob der festen Meinung über ihn, meiden. Anti-allergen hingegen wirkt die Annäherung, das miteinander Reden. Gehen Sie doch einmal mit der Person, die Ihnen im Team am entferntesten steht, Essen. Diese Top Ten der Tischkultur sorgt für ein gelingendes miteinander:

  1. Beim Betreten des Restaurants geht der Service voran zum Tisch und sie gehen hinter dem Gast. Gibt es keinen begleitenden Service, gehen Sie voran.

  2. Der Gast sucht sich den Platz aus. Der Platz mit dem Rücken zur Wand ist der Ehrenplatz.

  3. Haben Sie Platz genommen, legen Sie als erstes Ihre Serviette auf den Schoß, auf Hälfte gefaltet, die geöffnete Seite zum Körper hin.

  4. Falls Sie einladen, geben Sie Ihrem Gast durch Empfehlungen in der Menükarte einen Hinweis, in welcher Preisklassen und Menüanzahl Sie sich bewegen. Werden Sie eingeladen, bitten Sie um eine Empfehlung.

  5. Das Brot bieten Sie zuerst Ihrem Gegenüber an, bevor Sie sich selbst bedienen. Getränke ebenso.

  6. Das Brot wird auf den Brotteller gelegt, eine ordentliche Portion vom Aufstrich dazu. Dann Häppchenweise abbrechen, bestreichen und genießen.

  7. Entfaltet sich das Gespräch, bitte nicht mit dem Besteck gestikulieren. Legen Sie es überkreuzt auf dem Teller ab. Bitte keine venezianischen Brücken am Tellerrand.

  8. Bevor Sie ein Glas zum Mund führen, tupfen Sie diesen mit der Serviette ab.

  9. Alle Gläser mit Stiel werden am Stiel angefasst. Bei besonders festlichen Anlässen wird angestoßen.

  10. Der Gast sollte nicht sehen, wie hoch die Rechnung ist. Zahlen Sie deshalb an der Bar.

Ausgestattet mit dem idealen Rüstzeug für die kleinen und größeren Hürden im Umgang mit herausfordernden Lebenssituationen, können Sie es nun angehen, aus Scherben Gold zu machen. Frohen Mutes wünsche ich Ihnen gutes Gelingen.

Ihre Christiane Fruht

1 Herzlichen Dank der Karsten Böhme GmbH aus Köln, die das Allergie-Modell zur Verfügung gestellt hat.

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