Christiane Fruht, M.A., Selbstständige Kommunikationstrainerin und -beraterin

Auch Sie sind erfolgreich. Wenn Sie es wollen.

Christiane Fruht, M.A.
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Christiane Fruht

// ERFOLGSDIALOGE //

„Auch Sie sind erfolgreich. Wenn Sie es wollen.”

INFO » Fruht-Post » Fruht-Post Ausgabe I/2011

Mehr Mut steht Ihnen gut

Editorial

Entwürdigende Rituale bei der Bundeswehr, erfolgreiche Manager die beim Disput mit ihren Vorgesetzten leguan-gleich erstarren? Warum finden wir uns immer wieder mit etwas ab, was sich gegen unsere Werte und Ziele oder manchmal schlichtweg gegen unser Wohlergehen richtet? Schmerzvermeidung durch Nicht-Entscheidung? Mein Motto dazu lautet: Get up! Stand up! Zugegeben, manchmal braucht es etwas Mut, sich auf eine bestimmte Art zu verhalten oder unbequeme Dinge auszusprechen. In der Rubrik „Wirklich interessant“ ist beispielhaft der Zauberer von Oz der Lehrmeister für mehr Mut im Alltag. „Mein persönlicher Tipp“ widmet sich dieses Mal dem Mut-Erwerb auf Raten. Und im „Knigge-Tipp“ gebe ich gern Hilfestellung, wie Sie mutig, takt- und würdevoll den Menschen begegnen, die negative Lebensumstände bewältigen müssen.

Wirklich interessant

Wie der ängstliche  Löwe im Zauberer von Oz bedarf es manchmal etwas Anschub, um sich der persönlichen Wirkkraft bewusst zu werden und Mut an den Tag zu legen. Dabei ist Mut nicht zwingend das Gegenteil von Ängstlichkeit, sondern viel eher der Preis den es kostet, um sich selbst treu zu bleiben. Und ab wann eine Handlung als mutig zu deklarieren ist, ist individuell unterschiedlich. Fakt ist, wer seinen Mut trainieren möchte, muss dies täglich üben und dazu seine flauschige Komfortzone verlassen.  Im Wesentlichen geht es darum, für die eigenen Überzeugungen einzustehen. Dass dies nicht so einfach ist, erfährt auch der Zauberer von Oz, denn der Löwe glaubt ihm nicht, dass er bei seinen Taten auf dem Weg zu ihm bereits ganz viel Mut gezeigt hat. Erst als er ihm eine Mut-Tablette gibt, richtet er sein Rückgrad auf und streckt die Löwenbrust heraus.

Wissenschaftlichen Beobachtern von menschlichem Verhalten ist aufgefallen, dass unser Selbstbewusstsein stark gemindert wird oder sogar verloren geht, wenn man sich selbst nicht als mutig erlebt. Und mehr noch: das Selbstbewusstsein wird unter Umständen durch mutloses Verhalten ausgehöhlt wie poröser Boden, mit dem Ergebnis, dass man sich irgendwann selbst nicht mehr in die Augen schauen kann.

Die Natur hat eingerichtet, das wir genau spüren, wann persönlicher Mut gefragt ist: Drücken in der Magengegend, rote Flecken am Hals oder im Gesicht, Kloß in der Kehle, kraftlose Schultern sind somatische Maker dafür, dass uns gerade etwas gegen den Strich geht. Dann nicht zu handeln können Sie sich zwar gut erklären, „es ist strategischer noch abzuwarten“, „ ich bin clever und folge nicht meinen spontanen Impulsen“, „das spreche ich beim nächsten Mal an“, doch diese Phrasen sind rational begründetes Vermeidungsverhalten. 

Es gibt nie die richtige Gelegenheit mutig zu sein, dem Vorgesetzten zu sagen, das er so nicht mit mir reden sollte, sich gegen eine sichere Anstellung zu entscheiden, ein Risiko einzugehen, gegen den Strom zu schwimmen. Doch wenn Sie es tun, profilieren und stärken Sie Ihre Persönlichkeit. Sollten Sie sich einmal wieder mies fühlen, weil Sie in einer brenzligen Situation ängstlich gekniffen haben, eine Entscheidung umgangen, zu etwas ungewolltem ´Ja´ gesagt haben, rate ich Ihnen  folgende Medizin:

Zutaten Ihrer persönlichen Mut-Tablette:

  • Welches sind ihre Überzeugungen, Werte und Ziele in der herausfordernden Situation?
  • Welches Verhalten erwarten Sie von sich in der jeweiligen Situation?
  • In welcher Situation haben Sie sich schon einmal mutig verhalten?
  • Was hat Ihnen die Kraft für diese Handlung gegeben?
  • Was genau haben Sie getan? Welche Körperhaltung, Pose, Gestik, Mimik haben Sie eingenommen?
  • Wie können Sie diese mutigen Erfahrungen in aktuellen Situationen abrufen, um Sie zu nutzen?
  • Wie fühlt sich Ihr Körper an, wenn Sie diesen persönlichen Mut-Trailer vor Ihrem geistigen Auge abspielen?

Diese Zutaten gut verinnerlichen!

Die Einnahme Ihrer Mut-Tablette erfolgt wann?:

  • Bei Bedarf, wann immer Ihnen Körper und Geist signalisieren, hier geht etwas gegen Ihre persönlichen Überzeugungen und Werte.

Risiko und Nebenwirkung:

  • Übermut, Rücksichtslosigkeit, Egoismus. Bitte achten Sie auf Ihre Mitmenschen. 

Mein persönlicher Tipp

„Get up! Stand up! for your rights“ singt Bob Marley und Albert Camus schreibt „Um sich selbst zu erkennen, muss man handeln“. Die Chancen, mutig zu agieren, steigen wenn Sie sich gut auf eine – sich eventuell wiederholende – Situation vorbereiten:

Überlegen Sie sich genau, was Ihnen gegen den Strich geht. Besinnen Sie sich hierzu wieder auf Ihre Werte, Ziele, Bedürfnisse, die konterkariert werden.

Kreieren Sie sich ein konkretes Bild davon, wie Sie in der Situation auftreten möchten. Agieren Sie selbstbewusst und nicht aggressiv: Blickkontakt halten, deutliche, direkte Ich-Aussagen, eigene Bedürfnisse ausdrücken, die zu kurz gekommen sind, körpersprachlich zugewandt agieren, ergänzt durch lockere, unterstreichende Gestik. Stellen Sie sich Ihren Auftritt genau vor!

Entwickeln Sie sich jedoch in realistischen kleinen Schritten. Konzentrieren Sie sich auf ein bis zwei der oben genannten Kriterien für souveränes Auftreten – diese zeigen garantiert schon ihre Wirkung.

Legen Sie sich eine positive Weisung zurecht, die Ihr inneres Mut-Auftritts-Programm in der gewünschten Situation aktiviert, z.B. „Jetzt“.

Belohnen Sie sich selbst für das, was Sie „besser“ gemacht haben als bisher. Nutzen Sie eher die Situation als Coach für die Selbstentwicklung, als die Reaktion Ihres Gegenübers als Erfolgsmaker. Halten Sie es mit Bob Marley: „…don’t give up the fight! “

Knigge–Tipp

Manchmal brauchen auch gute Umgangsformen Mut. Eine Frau, die Ihr Kind verloren hat berichtet in einer Talk Show, dass sie mit diesem Schicksalsschlag nahezu vereinsamt ist. Ihr privates und berufliches Umfeld war so überfordert, dass es irgendwann einfach gar nicht mehr reagiert hat. Tod, Krankheit, Trennung, Arbeitslosigkeit und Unglück im nahen Umfeld stürzt die meisten Menschen in eine Art Ohnmacht und deshalb reagieren sie oft unbeabsichtigt, unangemessen negativ gegenüber dem Betroffenen. Die wiederum erleben, dass Ihnen aus dem Weg gegangen wird oder ihnen begegnen Verharmlosungen des Problems, gut gemeinte Trostfloskeln oder erzwungene Heiterkeit.

Deshalb mein Tipp: Verhalten Sie sich angemessen, seien Sie mutig und überwinden Sie ihre Schwellenängste. Lassen Sie den Betroffenen nicht allein. Seien Sie aufmerksam, verhalten Sie sich normal, fragen Sie interessiert, nach dem Befinden,  aber nur wenn der Betroffene ein Zeichen gibt, darüber reden zu wollen. Heißt es lediglich „Danke, gut“ bohren Sie nicht weiter nach. Gestehen Sie Ihrem Gegenüber Ihre Ohnmacht ein „ich weiß gar nicht was ich sagen soll“, „mir fehlen die Worte“, „es ist mir schwer gefallen, dich zu besuchen…“. Sie können dem Betroffenen nicht den Schmerz abnehmen, es kommt einzig darauf an, zu zeigen, dass man für ihn da ist. Verharmlosen Sie nicht. Sagen Sie statt „Das wird schon wieder.“, „Sie müssen sich furchtbar fühlen“, oder „Das ist eine schwere Zeit für Sie.“ Auch Ratschläge sind Schläge, deshalb setzen Sie diese bitte nur ein, wenn Sie danach gefragt werden. Lassen Sie Tränen zu und halten Sie Stille aus. Trauer lässt sich nicht wegreden oder ablenken, deswegen geben Sie ihr respektvoll Raum.

Viele erfolgreiche Dialoge – in jeder Lebenslage -  wünscht Ihnen bis zur nächsten Fruht-Post

Ihre Christiane Fruht

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